Ehrenfriedhof und Denkmal in Perl-Besch

Der Ehrenfriedhof Perl-Besch ist die größte Kriegsgräberstätte des Saarlandes, in der 947 Personen in einzelnen Gräbern ruhen. Von diesen sind allerdings nur 286 namentlich bekannt. Anhand diverser Namenslisten konnte festgestellt werden, dass hier hauptsächlich Zwangsarbeiter aus der Sowjetunion, aus Polen, Litauen, Lettland, der Tschechoslowakei, Italien sowie aus Jugoslawien begraben wurden. 222 unbekannte Zwangsarbeiter aus der Sowjetunion starben bei einem Bombenangriff auf Schmelz-Hüttersdorf. Zwangsarbeit wurde von den Nationalsozialisten eingeführt, da der Mangel an den Arbeitskräften eine große Gefahr für die Fortführung des Krieges darstellte. Mit Kriegsbeginn sind viele Arbeiter zum Wehrdienst an der Front eingezogen worden, sodass diese durch Frauen ersetzt wurden. Des Weiteren sollte der Einsatz von „Ost- und Westarbeitern“ sowie von Kriegsgefangenen die fehlenden Arbeitskräfte ersetzen und die deutsche Wirtschaft aufrechterhalten. Die Zwangsarbeiter wurden aus ihren Heimatländern nach Deutschland verschleppt, um unter unmenschlichen Bedingungen Arbeiten zu verrichten. Viele haben dabei ihr Leben verloren. Die NS-Funktionäre wandten das Konzept der „Vernichtung durch Arbeit“ in den Konzentrationslagern an, indem die Häftlinge durch übermäßiges Arbeiten und unzureichende Versorgung absichtlich zu Tode gebracht wurden. Zwischen 1953 und 1955 sind die Verstorbenen auf den Friedhof Perl-Besch umgebettet worden. Es wurde ein Gedenkstein samt Inschrift aufgestellt, der sich in der Mitte der kreisförmigen Gräberstätte befindet. Die Inschrift gibt eine andere Anzahl an Verstorbenen an, was mit der Tatsache zusammenhängt, dass die letzten Zwangsarbeiter nach der Einweihung des Gedenksteins umgebettet worden sind. Der Text lautet: „Hier ruhen 859 Kriegstote verschiedener Nationen, verstorben im 2. Weltkriege.“ Auf der Ostseite des Gedenksteins steht die folgende Inschrift: “Aus der Unruhe der Zeit heimgekehrt in die Ewigkeit“.

Funktion

Zwangsarbeiterlager

Funktion

Denkmal

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Erinnerungsort

Tettingerstraße

66706 Perl

6.387781, 49.519026

    Quellen

    • Puvogel, Ulrike/Stankowski, Martin (Hrsg.): Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Bd.1, Bonn 1995, S. 706.

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