Musée National de la Résistance et des Droits Humains
Am 10. Mai 1940 begann der Angriff der Wehrmacht auf die drei neutralen Staaten Niederlande, Belgien und Luxemburg. Noch am selben Tag besetzte sie den Großteil Luxemburgs und schlug einen französischen Gegenangriff zurück. In den nächsten Jahren sollte Luxemburg zu einem Teil des Deutschen Reiches werden, da die Luxemburger laut nationalsozialistischer Rassenlehre als der „germanischen Rasse“ zugehörig galten und Luxemburg selbst als Teil des „germanischen Stammesgebiets“ angesehen wurde. Die Luxemburger sollten demzufolge „heim ins Reich geholt“ werden. Aus Sicht der Nazis galt es deshalb, den eigentlichen Staat Luxemburg zu tilgen und weite Teile der luxemburgischen Kultur auszulöschen. Während man also den Gebrauch der französischen Sprache untersagte und die Etablierung der deutschen Rechtssprechung forcierte, war zudem vorgesehen, französisch klingende Namen „einzudeutschen“. Begleitet wurde diese Politik von einer starken Propaganda.
Gegen diese Maßnahmen regte sich jedoch Widerstand in der luxemburgischen Gesellschaft. So halfen viele wie der Großrabbiner Robert Serebrenik dabei, jüdischen Luxemburgern die Flucht ins Ausland zu ermöglichen. Auch bildeten sich kleine Widerstandsgruppen, die vor allem die Bevölkerung moralisch unterstützten. Die Besatzer reagierten darauf mit äußerster Brutalität. Nach dem Generalstreik der luxemburgischen Arbeiter 1942 verhängte der Gauleiter Gustav Simon den Ausnahmezustand über Luxemburg. Hunderte Personen wurden in der Villa Pauly gefoltert, zwangsumgesiedelt oder in Konzentrationslagern interniert.
Wie das Nationale Widerstandsmuseum in Esch-sur-Alzette (Musée national de la Résistance) zeigt, nimmt der luxemburgische Widerstand einen zentralen Stellenwert im kulturellen Gedächtnis des Landes ein. Zentrale Themen des 1956 von Ed Barbel gegründeten Museums sind die nationalsozialistische Terrorherrschaft, die Befreiung des Landes 1944/45 und die Deportation der luxemburgischen Juden in Konzentrations- und Vernichtungslager. Pläne für die Gründung des Museums existierten bereits seit dem Ende des Krieges. 1980 wurde das Museum in „Musée national de la Résistance“ („Nationales Museum für Resistenz“) umbenannt. 2022 erfolgte der Zusatz „et des Droits Humains“ („und Menschenrechte“). Vor dem Museum befindet sich ein schwarzer Sarkiohag, der allen Opfern des Nationalsozialismus gedenkt.Links vom Eingang befindet sich zudem ein 1999 errichtetes Denkmal in Form einer Skulptur von René Weyland, das den französischen und luxemburgischen Widerstandskämpfern gedenkt.
Funktion
Ort des Widerstandes
Seit
1956
Funktion
Bildungsstätte
Frank Schroeder
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