Die jüdische Gemeinde Mayen geht auf das 14. Jahrhundert zurück. Zu diesem Zeitpunkt soll sich schon eine Synagoge in Mayen befunden haben. Dennoch bildete sich erst recht spät eine jüdische Kultusgemeinde mit weiteren Einrichtungen. Der älteste jüdische Begräbnisplatz in Mayen bestand seit ca. 1640 und befand sich weit außerhalb der Stadt. Im Jahr 1855 wurde eine neue Synagoge eingeweiht, die seither religiöser Mittelpunkt der wachsenden jüdischen Gemeinde war. Zuvor hatte ein Betsaal in der Keutelstraße bestanden. Es wurde sogar eine jüdische Elementarschule im 19. Jahrhundert gegründet. Um 1900 erreichte die Zahl der Gemeindeangehörigen mit mehr als 300 Personen ihren zahlenmäßigen Höchststand. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 sind viele jüdische Mitbürger:innen emigriert. Am Abend des 9.November 1938 zerstörten auswärtige SA-Angehörige die Mayener Synagoge. Die zurückgebliebenen ca. 70 jüdischen Bewohner wurden im August 1942 in die Ghetto- und Vernichtungslager im besetzten Osteuropa deportiert. Das Denkmal in Form eines Davidsterns wurde vom Bildhauer Albert Schmitz aus Kottenheim gefertigt und im Jahr 1990 zur Erinnerung an die 77 deportieren und ermordeten Juden eingerichtet. Die Inschrift auf dem Sockel lautet: „Zum Gedenken an die Juden aus Mayen. Einst Mitbürger, dann verfolgt, vertrieben, vernichtet.“ Rückseitig stehen die Worte: „Wir erkennen, Herr, unser Unrecht, die Schuld unserer Väter: Ja gegen dich gesündigt (Jer. 14, 20)“.