Gedenktafel am jüdischen Friedhof Nieder-Saulheim
Jüdinnen und Juden lebten schon seit dem 16. Jahrhundert in Nieder-Saulheim. Der 2,5 ha große Friedhof ist jedoch erst 1926 angelegt worden, da die Toten zuvor auf dem Jugenheimer Friedhof beigesetzt worden waren. Heute fungiert der Friedhof als Gedenkort. Eine dort angebrachte Hinweistafel macht die Besucher nicht nur darauf aufmerksam, sondern gibt auch Einblicke in die Verfolgungsgeschichte der Nieder-Saulheimer Jüdinnen und Juden. Die Inschrift lautet: „Der Jüdische Friedhof. Bet Olam (hebräisch) ‚Haus der Ewigkeit‘. Seit altersher lebten Bürger jüdischen Glaubens auch in der Gemeinde Nieder-Saulheim. Erste Erwähnungen stammen aus dem Jahr 1548. Vermutlich hatten die Saulheimer Jüdinnen und Juden zunächst keinen eigenen Friedhof und bestatteten ihre Toten deshalb über einen längeren Zeitraum auf jüdischen Friedhöfen in Jugenheim oder anderer umliegender Gemeinden. Erst 1926 wurde diese Beerdigungsstätte angelegt. Dass sie innerhalb des christlichen Friedhofes ihren Platz fand, zeigt, dass die Juden gut in die Dorfgemeinschaft integriert waren. Wenig später führte die nationalsozialistische Gewaltherrschaft jedoch durch Vertreibung und Ermordung zur Auslöschung der jüdischen Bevölkerung in Saulheim. Der jüdische Friedhof hat eine Fläche von 255 am und wurde Überlieferungen zufolge mehrmals geschändet. Es obliegt jetzt unserer besonderen Verantwortung ihn zur Erinnerung an die jüdischen Bürger und ihr Schicksal zu pflegen. Ortsgemeinde Saulheim.“
Seit
1926
Funktion
Jüdischer Friedhof
Funktion
Gedenktafel
In anderen Sprachen
Quellen
Alemannia Judaica: Nieder-Saulheim (rheinland-Pfalz). Jüdische Friedhöfe, URL: http://www.alemannia-judaica.de/niedersaulheim_friedhof.htm (22.03.2021).