Grab von Paul Schneider
Paul Schneider war ein evangelischer Priester und Mitglied der Bekennenden Kirche. Nachdem Schneider 1926 die Pfarrerstelle seines Vaters in Hochelheim übernommen hatte, war er 1933 dem Bund „Deutscher Christen“ beigetreten, nach kurzer Zeit aber mit der nationalsozialistischen Ideologie in moralischen Konflikt geraten. Wegen der Kritik am Nationalsozialismus wurde er zunächst im Februar 1934 von Hochelheim bei Wetzlar nach Dieckenschied versetzt. Der Bund „Deutscher Christen“ war eine Vereinigung protestantischer Christen, die sich der rassistischen und antisemitischen Ideologie der Nationalsozialisten anpassen wollten. Daraufhin wurde er im Juni 1935 verhaftet, aufgrund von Protesten der Gemeinde allerdings zeitnah wieder freigelassen. Im Jahr 1937 weigerte er sich gegen seinen Ausweisungsbefehl, was dazu führte, dass er in das Konzentrationslager Buchenwald eingeliefert wurde, wo er trotz schwerster Bedingungen anderen Häftlingen Trost spendete. Dadurch erhielt er den Beinamen „Prediger von Buchenwald“. Im Jahr 1939 wurde Paul Schneider (nach einem Bericht seines Mithäftlings Walter Poller) durch eine Überdosis Strophantin ermordet. Schneiders Grabstein trägt die Inschrift: „Christus ist darum für alle gestorben,
auf daß die so da leben, hinfort nicht sich selbst leben, sondern dem, der für sie gestorben und auferstanden ist. 2. Korinther 5,15 Paul Schneider * 29. August 1897 † 18. Juli 1939 Die Liebe Christi dringet uns also.“
Seit
1939
Funktion
Anderer Ort
Funktion
Historisches Gelände
In anderen Sprachen
Der Grab befindet sich auf dem Friedhof neben der Kirschbergerstraße.
Quellen
Puvogel, Ulrike /Stankowski, Martin (Hrsg.): Gedenkstätten für die Opfer des National-Sozialismus. Eine Dokumentation. Bonn 1995. S.656.