Mahnmal Feld des Jammers

Im April 1945 wurde das Kriegsgefangenenlager „Bretzenheim-Winzenheim“ von den US-Truppen errichtet und in Betrieb genommen. Etwa 4 km² wurden mit Stacheldraht abgetrennt, sowie Wachtürme, Tore, eine Straße und Gräben für Wasserleitungen wurden erbaut. Das Lager war mit einer Auslegung von 100.000 Gefangenen ein eher größeres Lager; zeitweise befanden sich sogar 110.000 Gefangene im Lager. Die Gefangenen mussten zunächst beim Ausbau des Lagers und auf den Äckern von Bretzenheim arbeiten. Gleichzeitig herrschten im Lager selbst mangelnde hygienische Bedingungen und Lebensmittelmangel. Zudem litten die Gefangenen unter dem Schlafen und Leben unter freiem Himmel. Erst ab Juli 1945, als das Lager von französischen Streitkräften übernommen wurde, konnten die Gefangenen in Zelten übernachten.
Die Gefangenen im Lager setzten sich zusammen aus Gefangenen der deutschen Wehrmacht und ihrer Verbündeter, sowie SS-Angehörige und andere verdächtige Zivilisten. Auch Frauen und Jugendliche wurden hier interniert. Genaue Todeszahlen sind unbekannt. Während der amerikanischen Leitung, April 1945 bis zum 10. Juli 1945, sollen geschätzt 3.500 bis 4.500 Menschen dort ums Leben gekommen sein.
Nach der französischen Übernahme wurde das Lager als „Durchgangslager Nr. 1“ bezeichnet und genutzt. Bereits da hielten sich nur noch 17.200 Gefangene im Lager auf, von denen weitere entlassen wurden. Der Großteil der arbeitsfähigen Männer wurde jedoch weiter nach Frankreich gesendet, um dort Reparationsarbeiten zu verrichten. Gleichzeitig wurde das Lager verkleinert und die Ausstattung ausgebaut. So entstanden zahlreiche Baracken und sanitäre Einrichtungen. Bereits im Oktober 1945 waren nur noch wenige Hundert im Lager und bis zur Auflösung am 31. Dezember 1948 diente das Lager als Durchgangslager.
Insgesamt sollen über 750.000 Kriegsgefangene im Lager gewesen sein. 1966 wurde das Mahnmal „Feld des Jammers“ errichtet und seit 1985 existiert ein ehrenamtlich geführtes Dokumentationszentrum in Bretzenheim mit einer Dauerausstellung zum Kriegsgefangenenlager sowie regelmäßigen Gedenkveranstaltungen.

Seit

1945

Funktion

Kriegsgefangenenlager

Seit

1966

Funktion

Denkmal

Realisierte Projekte

Seit 1985 existiert das ehrenamtlich betreute "Dokumentationszentrum Kriegsgefangenenlager" in Bretzenheim mit der ständigen Ausstellung "Kriegsgefangenenlager Bretzenheim".

Wolfgang Spietz
0671-33245
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Erinnerungsort

Bundesstraße 48

55559 Bretzenheim

7.889493, 49.869771

Bundesstraße 48 zwischen Bretzenheim und Bad Kreuznach.

    Quellen

    • Landeszentrale Politische Bildung Rheinland-Pfalz: Bretzenheim-Winzenheim (Rheinland-Pfalz). Rheinwiesenlager / Einzelne Lager, URL: http://rheinwiesen-lager.de/einzelne-lager-im-heutigen-rheinland-pfalz/bretzenheim-winzenheim/ (05.06.2021).

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