Neuer jüdischer Friedhof in Sinzig
Eine große jüdische Gemeinde war seit der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts in Sinzig ansässig. Aufgrund der Pogrome im 13. Jahrundert sahen sich die Jüdinnen und Juden jedoch gezwungen, Sinzig zu verlassen. Im Jahr 1265 verbrannten 61 Frauen, Männer und Kinder in der Synagoge. 1287, beim sogenannten Werner-Pogrom, sind 49 jüdische Einwohner und Einwohnerinnen ermordet worden. Danach hatten sich zwar wieder 12 jüdische Familien in Sinzig niedergelassen, während der Pestpogrome (1348/9) ist die Gemeinde jedoch vollständig vernichtet worden.
Im Jahr 1782 lebten in Sinzig noch fünf jüdische Familien. Die Gemeinde besaß eine Synagoge, eine Schule, ein rituelles Bad und einen Friedhof. Im Jahr 1873 wurde der bis heute erhaltene jüdische Friedhof angelegt, welcher der Gemeinde bis zur NS-Zeit als Bestattungsstätte diente. Bereits 1877 kam es zu einer Schändung des Friedhofs, wobei drei Grabsteine umgestoßen wurden. Während der NS-Zeit ist der Friedhof wiederholt geschändet und widerrechtlich geräumt worden, da von 80 Grabsteinen lediglich 44 übrig blieben. 1942 wurde der Friedhof an die Stadt Sinzig verkauft, bevor er der jüdischen Verwaltung sieben Jahre später zurückgegeben werden konnte. Der nördliche, unbelegte Teil des Friedhofs ging 1958 wieder in den Besitz der Stadt über und wurde daraufhin an den allgemeinen Friedhof angegliedert. 1950 ist auf dem jüdischen Friedhof eine Gedenktafel für die Opfer der NS-Verfolgung angebracht worden; auf ihr ist der Davidstern sowie die Menora abgebildet und sie enthält die Inschrift: „Den jüdischen Opfern 1933–1945“.
Funktion
Jüdischer Friedhof
Funktion
Denkmal
In anderen Sprachen
Quellen
KuLaDig: Der neue jüdische Friedhof Sinzig auf dem Kommunalfriedhof. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-245743 (22.03.2021).