Eingang zum Museum.

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Eingang zum Museum.

Einblick in den Munitionsraum.

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Einblick in den Munitionsraum.

Einblick in den Mannschaftsraum.

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Einblick in den Mannschaftsraum.

Westwallmuseum Konz „Villa Gartenlaube“

Der Westwall gilt als ein Symbol für die Größenwahnsinnigkeit der Nationalsozialisten, dessen rasanter Bau nur in einer Diktatur möglich war. Entgegen der propagandistischen Darstellung eines „Friedenswall“ in Form eines rein defensiv angelegten Schutzwalles, trug der Bau des Westwalls in Wirklichkeit einen wichtigen Faktor zur NS-Ideologie bei, um nach deren Vorstellung „Lebensraum im Osten“ zu schaffen. Schon mit dem Einmarsch in der Tschechoslowakei im Jahr 1938 zeigte er seine wahre Bedeutung: Er hielt den deutschen Truppen den Rücken frei, um Gebiete im Osten zu besetzen.

Durch die Notdienstverordnung vom 15. Oktober 1938 wurden arbeitsfähige Männer zu einer „kriegswichtigen“ Arbeit dienstverpflichtet. Darin heißt es:

>§1 (Absatz 1) Zur Bekämpfung öffentlicher Notstände sowie zur Vorbereitung ihrer Bekämpfung können Bewohner des Reichsgebiets für eine begrenzte Zeit zu Notdienstleistungen herangezogen werden.<<

Aus dem ganzen damaligen Reich kamen tausende, oft zwangsverpflichtete Arbeiter zusammen und lebten unter teils menschenunwürdige Verhältnisse eng in Holzbarracken oder Quartieren zusammen. Zudem mussten die Westwallarbeiter teilweise 12 Stunden am Tag arbeiten ohne genügend Essen oder Trinken zu erhalten. Es kam zu Arbeitsvertragsbrüchen, Streitigkeiten, Trinkexzessen und Streiks gegen die harten und unmenschlichen Arbeitsbedingungen. Um dies zu unterbinden, entstanden entlang der Baustellen des Westwalls Polizeihaftlager. So entstand im Oktober 1939 das Polizeihaftlager in Hinzert, dieses unterstand der Gestapo Trier und war seit Anfang Oktober des gleichen Jahres dem SS-Sonderlager Hinzert unterstellt. Am 1. Juli 1940 wurde dieses Lager der Inspektion der Konzentrationslager unterstellt und wurde somit zu einem Konzentrationslager. Als sogenannte „Zöglinge“ mussten die Westwallarbeiter in diesen Lagern bei unzureichenden Essensrationen und unter Anwendung körperlicher Gewalt ohne Pause Schwerstarbeit, sie bekamen zudem einen militärischen Drill beigebracht und es kam zur Schulung der Weltanschauung der Nationalsozialisten. Während ihrer gesamten Haftzeit verloren sie ihre Bürgerrechte.

Das Westwallmuseum in Konz wurde in einem der besser erhaltenen Bunker in der Gemeinde Konz errichtet. Nach dem Ende des Krieges begann der langsame Verfall der Bunkeranlagen. Bisweilen wurden auch einige der Bunker bewusst zerstört, um Neubauvorhaben durchzubringen. Der Museums-Bunker ist in den 50er- und 60er-Jahren zunächst als Holzlager der Gemeindemitglieder verwendet worden. Als jedoch die meisten Häuser auf eine Ölheizung umgestellt wurden, geriet das Bunkersystem in Vergessenheit. Heute befindet sich im alten Bunkersystem ein Museum, das über die Geschichte des Westwalls im Allgemeinen und über das Konzer Bunkersystem im Speziellen informiert. Gleichzeitig beteiligt es sich an der Sanierung und Aufbereitung der Bunkeranlagen. Heute gilt es als ein Mahnmal gegen Krieg und erinnert zudem an die zwangsdienstverpflichteten Westwallarbeiter.

Seit

1937

Funktion

Westwallbefestigung

Funktion

Historisches Museum

Sascha Berweiler, Westwallmuseum
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Erinnerungsort

Granastraße 25

54329 Konz

6.572185, 49.699210

Das Mueseum befindet sich in einem Hinterhof der Granastraße 25.

    Quellen

    • Westwallmuseum Konz (2021): Westwallmuseum Konz Villa Gartenlaube. Ein Mahnmal gegen Krieg und Unterdrückung. URL:https://www.westwallmuseum-konz.de/ (14.06.2021)

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