Denkmal für die in der NS-Zeit ermordeten jüdischen Koblenzer
Der bereits im ausgehenden 19. Jahrhundert grassierende Antisemitismus verdichtete sich im Nationalsozialismus zu einem Vernichtungsantisemitismus, der „die Juden“ als Gegenrasse zeichnete, mit der es keine Einigung und keinen Frieden geben konnte; an der vollständigen Vernichtung der Juden sollte das deutsche Volk genesen und sich aus der vermeintlichen Unterdrückung einer globalen Weltverschwörung des Judentums lösen. Auf dieser Ideologie aufbauend begannen die Nationalsozialisten mit der industriellen Vernichtung jüdischen Lebens; zunächst in Deutschland und schließlich auch in den besetzten Gebieten und darüber hinaus. Die jüdische Gemeinde in Koblenz bestand wie viele andere bereits seit dem Mittelalter. Obwohl die Juden also Freunde, Kameraden, Handelspartner und Nachbarn der Koblenzer waren, schütze sie dies nicht vor der sukzessiven Entrechtung, Ausgrenzung und schließlich Ermordung. Nach der Machtergreifung begannen viele Koblenzer Juden mit der Auswanderung aus Deutschland, da sie sich immer härteren Repressionsmaßnahmen ausgesetzt sahen. So schrumpfte die jüdische Bevölkerung in Koblenz von 1925 bis 1939 auf weniger als die Hälfte. Die Übriggebliebenen sahen sich einer umso härteren Ausgrenzung ausgesetzt, die 1942 in der Deportation und Ermordung der Juden aus Koblenz und der Umgebung kulminierte. Das Denkmal ist diesen ermordeten Juden gewindmet und trägt die Inschrift: „Den Toten zur Erinnerung, den Lebenden zur Mahnung. Gedenket unserer 6 Millionen Brüder u. Schwestern, die ein Opfer des Rassenwahns wurden. Von 500 Koblenzer Juden leben noch 22.“
Funktion
Friedhof
Seit
1947
Funktion
Gräber