Gedenkstein für die ermordeten Juden in den Jacoby’schen Anstalten auf dem Sayner Friedhof

Die Jacoby’schen Anstalten wurden seit 1903 vom Hilfsverein für unbemittelte jüdische „Nerven- und Gemütskranke“ geleitet. Diese organisierten finanzielle Unterstützungen zur Behandlung und Inobhutnahme verarmter erkrankter Jüdinnen und Juden. Von den gewaltvollen Novemberpogromen 1938 blieben die Jacoby’schen Anstalten verschont, sodass der Betrieb vorerst ungehindert fortgeführt werden konnte. Aufgrund eines Erlasses, wonach jüdische Patient*innen nur noch in Sayn behandelt werden durften, wurde die Anstalt zu einer Sammelstelle. Zwischen dem 22. März und dem 11. November 1942 erfolgten massenhafte Deportationen der Patient*innen in die Vernichtungslager, die sich in den von Deutschland annektierten Ostgebieten befanden. Am 11. November 2002 wurde ein Denkmal zur Erinnerung an die Ermordeten errichtet. Der Text auf dem Gedenkstein lautet: „Die Jacoby’schen Anstalten in Sayn waren 1940–1942 Sammellager für Juden. Dort starben 146 Personen, die auf diesem Friedhof beigesetzt wurden. Etwa 1000 Juden, darunter 32 Bürger unserer Stadt, wurden in die Vernichtungslager des Dritten Reiches deportiert. Wir gedenken ihrer in Ehrfurcht und Trauer. Die Bürger der Stadt Bendorf.“

Funktion

Psychiatrische Anstalt

Seit

1988

Funktion

Gedenkstein

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Erinnerungsort

Heinzenweg 28

56170 Bendorf

7.578550, 50.433790

Das Denkmal befindet sich am Eingang des jüdischen Friedhofs im Stadteil Sayn von Bendorf.

    Quellen

    • Alemannia Judaica: Sayn (Rheinland-Pfalz). Jüdische Friedhöfe, URL: https://www.alemannia-judaica.de/sayn_friedhof.htm (22.03.2021).

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