Gedenktafel für die ehemalige Synagoge in Rodalben
Die erste Erwähnung der Juden in Rodalben ist auf das Jahr 1581 datiert. Seit 1873 strebte die jüdische Gemeinde den Bau einer Synagoge an. Die Pläne konnten allerdings erst nach zehn Jahren verwirklicht werden: 1883 wurde der Grundstein der Synagoge gelegt. Die Synagoge war mit der schon früher eingerichteten Schule sowie dem Lehrerhaus verbunden und enthielt 45 Frauen- und 65 Männerplätze. Die jüdische Gemeinde existierte bis zum Jahr 1937, sodass die Synagoge am 26. August 1938 für 10.500 RM an die Ortsgemeinde verkauft wurde. Der Plan, im Gebäude das örtliche Heim der Hitlerjugend einzurichten, ist nicht realisiert worden. Seit 1941 fungierte die ehemalige Synagoge als Lagerraum der Deutschen Arbeitsfront und der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt. Am 21. April 1945 beschossen amerikanische Truppen ein in der Nähe der Synagoge befindliches Panzergeschütz der Wehrmacht. Dabei fing die Synagoge Feuer. 1951 wurde das Grundstück an Privatleute verkauft, die die Ruine 1954 abtragen ließen. Heute befindet sich an der Stelle der ehemaligen jüdischen Schule ein Wohnhaus und an der Stelle der ehemaligen Synagoge ein Wohn- und Geschäftshaus. Im Jahr 1992 wurde an dem Geschäftshaus eine Gedenkplakette angebracht, die unter dem Stadtwappen über die vorherige Nutzung des Grundstückes informiert: „Zentrum der ehemaligen jüdischen Kultusgemeinde. Synagoge – kultische Bäder – Schulhaus und Lehrerwohnung – 1886-1945“
Seit
1883
Funktion
Ort jüdischen Lebens
Seit
1992
Funktion
Gedenktafel
In anderen Sprachen
Quellen
Alemannia Judaica (2020): Jüdische Geschichte/ Synagogen vom Mittelalter bis zur Gegenwart, URL: http:// www.http://www.alemannia-judaica.de/rodalben_synagoge.htm (19.03.2021)