Das Denkmal erinnert an das Entstehen der luxemburgischen Widerstandsgrupper LL, später LVL, am 27. Oktober 1940 in Bissen.

Am 10. Mai 1940 wurde Luxemburg im Zuge des Westfeldzuges von der deutschen Wehrmacht besetzt. Infolgedessen kam es zur Gründung von geheimen Widerstandsgruppen in Luxemburg, deren Mitglieder sich gegen die deutsche Besetzung wehrten. Eine diesr Gruppen ist die Lëtzebuerger Legio’n (LL), die am 27. Oktober 1940 von Aloyse Raths in Bissen, seinem Heimatort, gegründet wurde. Zu dem Gründungszeitpunkt war Aloyse Raths 19 Jahre alt und an einer Hochschule zur Ausbildung als Lehrkraft eingeschrieben.

Nachdem die LL innerhalb eines Jahres mit zwei anderen Widerstandsruppen (TLS und LS) fusionierte, gaben sich die Mitglieder im Juni 1941 einen neuen Namen Letzeburger Volleks-Legio’n (LVL). Die Gruppe half Flüchtlingen sich zu verstecken und stellte falsche Papiere aus, um die Einreise nach Frankreich zu ermöglichen. Zusätzlich leistete die LVL Spionagearbeit, die insbesondere von Aloyse Raths organisiert wurde.

Als Gründungsmitglied der LVL wurde Raths am 19. Februar 1942 verhaftet und als Lehrer entlassen. Ihm konnte jedoch keine Beteiligung am Widerstand nachgewiesen werden und so wurde er am 14. Juli 1942 aus der Haft entlassen. Wie viele Mitglieder des luxemburgischen Widerstands nahm Raths an der Organistaion des Generalstreiks in Luxemburg 1942 teil und wurde infolgedessen zunächst in den Reichsarbeitsdienst überführt und dann zum Dienst in der Wehrmacht verpflichtet. Im November 1943 wurde er an der Russlandfront verhaftet und nach Luxemburg gebracht. Dort gelang es ihm zu fliehen und er versteckte sich bis zur Befreiung Luxemburgs, während er weiter aktiv im Widerstand tätig war.

Das Denkmal in Bissen soll an ihn und alle anderen Mitglieder der LL und LVL denken, die sich in den Jahren der deutschen Okkupation unter Einsatz ihres Lebens gegen diese gewehrt haben.