Ehemalige Synagoge in Bingen am Rhein

Die jüdische Gemeinde in Bingen am Rhein, die seit etwa Mitte des 12. Jahrhunderts aus einer großen Zahl von Mitgliedern bestand, hatte bereits während der mittelalterlichen „Pestpogrome“ 1348-50 Mitglieder durch die Morde verloren bzw. durch die Verfolgungen mehrmals aufgehört zu existieren (Wohn-und Handelsrecht wurde Juden in Bingen jeweils nur temporär durch „Schutzbriefe“ garantiert). 1689 wurde ihre Synagoge (die “alte Synagoge”) durch Niederbrennung im Zuge des pfälzischen Erbfolgekrieges durch französische Truppen zerstört. Der zunächst begonnene Neubau wurde mit wachsender Mitgliederzahl zu klein, weswegen 1905 eine neue, größere Synagoge eingeweiht wurde. Die neue Synagoge wurde während der Novemberpogrome 1938 zerstört und brannte aus; lediglich ein kleiner Teil des Gebäudes blieb erhalten. Noch während des Krieges wurde die Synagoge an die Stadt verkauft und als Weinkeller verwendet. Nach dem Krieg gelangte das Grundstück in den Besitz der Gemeinde Bingen. Im Jahr 1983 wurde eine Gedenktafel mit dem Text angebracht: „Hier stand die Synagoge der Jüdischen Gemeinde Bingen, erbaut 1905, zerstört in der Pogrom-Nacht 9./10. Nov. 1938. Seit dem 12. Jahrhundert bis zur Auswanderung und Deportation 1942 lebten Juden in Bingen.“ Seit dem Jahr 2010 fungiert das renovierte Gebäude als Sitz des TIFTUF- Fördervereins für jüdisches Leben in Bingen.

Seit

1903

Funktion

Synagoge

Seit

1983

Funktion

Gedenktafel

Natalia Piskunova
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Erinnerungsort

Rochusstraße 10

55411 Bingen

7.899084, 49.967476

    Quellen

    • Alemannia Judaica: Bingen am Rhein (Landkreis Mainz-Bingen). Jüdische Geschichte / Synagoge, URL: http://www.alemannia-judaica.de/bingen_synagoge.htm#1905%20-%201938:%20Synagoge%20in%20der%20Rochusstraße%20%28Rochusstraße%2010-12%29 (22.03.2021)

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