Gedenktafeln für die ehemalige Synagoge in Alzey
Jüdische Bewohner:innen der Gemeinde Alzey können schon im frühen 14. Jahrhundert nachgewiesen werden. 1791 konnte eine von Elias Simon gestiftete Synagoge eingeweiht werden. Da die jüdische Gemeinde jedoch stetig anwuchs, begann die Gemeinde 1853/54 mit dem Bau einer neuen Synagoge, die 1855 eingeweiht wurde. In der Nacht des Novemberpogroms, als die Synagoge geschändet wurde, sind sämtliche Ritualien verbrannt worden. Im Mai 1939 kaufte die Gemeinde Alzey das zerstörte Gebäude auf und ließ es verfallen. 1955 wurden schließlich die Überreste abgerissen. Auf der ersten Gedenktafel, die 1966 angebracht wurde, steht: „Hier stand die 1854 erbaute, 1938 zerstörte Synagoge. Zum Gedenken unserer jüdischen Mitbürger“. 1988 wurde eine weitere Gedenktafel angebracht. Die Inschrift lautet: „Zur Erinnerung an unsere ehemaligen jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger, die Leben und Heimat unter dem Regime der Barbarei, des Rassenwahns und der Unmenschlichkeit verloren. Das Vergessenwollen verlängert das Exil und das Geheimnis der Erlösung heißt Erinnerung.“ Weiterhin wurden auf den Tafeln die Namen jüdischer Bürger:innen gelistet, die entweder ermordet oder zur Emigration gezwungen wurden.
Seit
1854
Funktion
Synagoge
Seit
1966
Funktion
Gedenktafel
In anderen Sprachen
Quellen
Puvogel, Ulrike/Stankowski, Martin (Hrsg.): Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Bd.1, Bonn 1995, S. 648.