Zwangsarbeiterlager am Goetheplatz in Mainz
Die Nationalsozialisten hatten die Zwangsarbeit eingeführt, weil sie die ideologische Überzeugung hatten, dass jeder dazu verpflichtet sei, Arbeitsleistungen zu erbringen. Mit Kriegsbeginn sind viele Arbeiter zum Wehrdienst an die Front eingezogen worden, sodass diese durch Frauen ersetzt wurden. Des Weiteren sollte der Einsatz von „Ost- und Westarbeitern“ sowie von Kriegsgefangenen die fehlenden Arbeitskräfte ersetzen und die deutsche Wirtschaft aufrechterhalten. Die Zwangsarbeiter wurden aus ihren Heimatländern nach Deutschland verschleppt, um unter unmenschlichen Bedingungen Arbeiten zu verrichten. Viele haben dabei ihr Leben verloren. Die NS-Funktionäre wandten das Konzept der „Vernichtung durch Arbeit“ in Konzentrationslagern an, indem die Häftlinge durch übermäßiges Arbeiten und unzureichende Versorgung absichtlich zu Tode gebracht wurden. In Mainz wurden die Zwangsarbeiter für die Rüstungs- und Großindustrie, für die Landwirtschaft, bei Minen- und Bombenräumungen sowie in Kleinunternehmen und Privathaushalten eingesetzt. Es gab 42 Lager im Mainzer Stadtgebiet, in denen im Jahr 1943 mehr als 3.400 Menschen zur Zwangsarbeit eigesetzt wurden. Das Zwangsarbeitslager am Goetheplatz gehörte zu den kleineren Lagern. Es befand sich in der Mitte der Stadt und war daher für die Öffentlichkeit sichtbar. Die Baracken wurden für die Zwangsarbeiter der Firma Ld. Fey & Kurt Schauss, die ihren Sitz im Kaiser Wilhelm Ring 31 und 59 hatte, eingerichtet. Es sind insgesamt 34 Zwangsarbeiter zum Dienst genötigt worden, davon 27 Franzosen und 7 Flamen.
Funktion
Zwangsarbeiterlager
Funktion
Historisches Gelände
In anderen Sprachen
Quellen
regionalgeschichte.net. Mainz im Nationalsozialismus 1933-1945: Zwangsarbeiterlager Goetheplatz, URL: http://www.mainz1933-1945.de/rundgang/teil-i-innenstadt/zwangsarbeiterlager-goetheplatz.html (17.03.2021).