Ehemalige Synagoge in Deidesheim
Schon im Mittelalter gab es in Deidesheim eine jüdische Gemeinde, die eine Synagoge besaß. In der Pestzeit ab 1349 kam es dort und in der Region zu ersten Judenverfolgungen. Ab Mitte des 16. Jahrhunderts wurde wieder eine jüdische Gemeinde in Deidesheim gegründet. Im Jahr 1848 lebten 95 jüdische Einwohner*innen und aus 17 Familien in der Gemeinde, wobei im Jahr 1925 die Anzahl der Jüdinnen und Juden stark zurückging. Es gab nur noch zwölf jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger. Die bis heute vorhandene Synagoge wurde in den Jahren 1853 – 1854 nach dem Bauplan von Konrad Kaercher, dem Bauschaffner des Landkommissariats Neustadt, gebaut. Da die Anzahl der Gläubigen stark zurückgegangen war, musste die Gemeinde die Synagoge im Jahr 1933 verkaufen. 1936 kaufte ein Fuhrunternehmer die Synagoge, um dort ein Lager und eine Garage einzurichten, wozu er das Gebäude umbaute. Die Ritualgegenstände der Synagoge, die in der Wohnung des Kantors Adolph Reinach aufbewahrt wurden, wurden während der Novemberpogrome geplündert. Die Synagoge blieb aber verschont, da sie in „arischen Besitz“ übergegangen war. Seit 1987 steht das ehemalige Synagogengebäude unter Denkmalschutz; es befindet sich seit 1992 im Besitz der Stadt Deidesheim. Der Plan des 1994 gegründeten „Freundeskreises ehemalige Deidesheimer Synagoge e.V.“, die würdige Nutzung der Synagoge wiederherzustellen, wurde am 2. Mai 2004 mit der Einweihung des „Kulturhauses am Schlosspark“ verwirklicht. Die Gedenktafel informiert über die Geschichte der Synagoge: „Ehemalige Synagoge 1853 Errichtung und Nutzung als neue Synagoge 1936 Verkauf durch die jüdische Gemeinde, Nutzung als Lager und Garage, daher am 10. November 1938 der Zerstörung entgangen 1988 Das Gebäude wurde unter den Denkmalschutz gestellt 1992 Erwerb der ehemaligen Synagoge durch die Stadt Deidesheim 1996 Beginn der Sanierungsarbeiten 2004 Nutzung für Veranstaltungen, die der Förderung von Toleranz und gegenseitigen Achtung dienen – Gestiftet vom Freundeskreis ehemalige Deidesheimer Synagoge.“
Seit
1853
Funktion
Synagoge
Funktion
Bildungsstätte
Der Freundeskreis ehemalige Deidesheimer Synagoge e.V. E-Mail: freundeskreis@synagoge-deidesheim.de Georg Maybaum (Vorsitzender) E-mail: georg.maybaum@hawk-hhg.de
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Quellen
Alemannia Judaica: Deidesheim (Rheinland-Pfalz). Jüdische Geschichte / Synagogen vom Mittelalter bis zur Gegenwart, URL: http://www.alemannia-judaica.de/deidesheim_synagoge.html (22.03.2021).