Die Gastwirtschaft Kahn gehörte Moritz Kahn,dem Sohn des seit 1890 nach Schweich/Klüsserath verheirateten Bäckers Isaak Kahn. Die Familie besaß weiterhin ein Schlachthaus. Die Kahns pflegten Freundschaften mit christlichen Dorfbewohnern und Bewohnerinnen. Sie integrierten sich laut Zeitzeugenaussagen in das dörfliche Miteinander, indem sie zu christlichen Festtagen auch ihre Schaufenster schmückten und an Kommunionen teilnahmen. Gleichsam wurde das Gasthaus Kahn seit dem Aufruf der Gestapo 1933 teilweise boykottiert, die Hitlerjugend sang vor der Tür des Geschäftshauses judenfeindliche Lieder. Moritz Kahn führte gegen dieses Vorgehen der Nationalsozialisten bis 1934 einen Gerichtsprozess, der mit einer Übernahme des Geschäftshauses durch nationalsozialistische Verbände endete. Moritz Kahn zog 1936 zunächst in die Trierer Neustraße und emigrierte 1938 mit Frau und Tochter in die USA.