Gedenk-Basalt-Säule „Jüdische Bürger der Stadt Kirchberg“
Erste Nennungen von Juden in Kirchberg lassen sich auf das Jahr 1287 zurückdatieren. Eine nachweisbare Synagogengemeinde gab es etwa seit dem 18. Jahrhundert und bis etwa 1938/39. Bereits in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts kam es zu einer größeren Auswanderungswelle nach Übersee. Durch die Judenverfolgung im Dritten Reich wanderten zudem 46 jüdische Bürger*innen in größere Städte ab. Bis Ende 1938 sollen alle Juden Kirchberg verlassen haben.
Das Synagogengebäude wurde im Dezember 1938 an die Kommune verkauft und diente zunächst als HJ-Heim, später als Unterkunft für französische Kriegsgefangene. Ende der 1950er Jahre wurde das Gebäude renoviert und schließlich im Jahre 1972 abgerissen. Insgesamt sind nachweislich 27 gebürtige oder länger am Ort lebende jüdische Bewohner*innen dem NS-Terror zum Opfer gefallen.
Am 8. November 1998 fand die feierliche Einweihung des Gedenksteins statt. Er dient der Erinnerung an die 27 jüdischen Bürgerinnen und Bürger Kirchbergs. Die Gedenk-Basalt-Säule trägt auf der Front folgende Inschrift: „Versöhnung braucht Erinnerung“. Darunter ist ein Davidstern abgebildet und der Schriftzug „Jüdische Bürger der Stadt Kirchberg 1933 – 1945 Opfer des Naziterrors“. Ebenfalls darunter folgen die Namen der 27 Bürgerinnen und Bürger von Kirchberg, die Opfer des Nationalsozialismus wurden. Über die Front, die linke Seite und die rechte Seite ziehen sich brennende Thorarollen, die an die Pogromnacht 1938 erinnern sollen. Darüber brennt ein siebenarmiger Leuchter.
Funktion
Ort jüdischen Lebens
Funktion
Denkmal
In anderen Sprachen
Die Gedenksäule für die jüdischen Bürgerinnen und Bürger befindet sich vor der Tourist-Information neben dem Rathaus.
Quellen
Arnold, Konstantin: Gedenksäule am Marktplatz, URL: https://www.regionalgeschichte.net/hunsrueck/kirchberg/kulturdenkmaeler/gedenk-basalt-saeule-juedische-buerger-der-stadt-kirchberg.html (02.11.2020)