Gedenkstein den Opfern der Gewaltherrschaft
Seit dem 19./20. Jahrhundert lebten in Waldmohr Juden, die um das Jahr 1887 eine eigene Gemeinde bildeten. Sie verfügte über einen eigenen Betraum. Laut den Angaben des „Gedenkbuches – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945“ sind sechs der in Waldmohr geborenen oder über längere Zeit dort wohnhaft gewesenen Juden während der NS-Zeit ermordet worden. Zur Erinnerung an ihr Schicksal ist am 12. Juni 1988 ein Denkmal errichtet worden. Es soll auch an die Opfer des Internierungslagers Gurs erinnern. Der auf dem Denkmal als Inschrift angebrachte Text wurde vom ehemaligen Kirchenpräsidenten von Hessen und Nassau, Martin Niemöller, verfasst. Niemöller ist in den Jahren 1938 bis 1945 selbst Häftling verschiedener Konzentrationslager, unter anderem des KZs Sachsenhausen, gewesen.
Die Inschrift lautet:
„Als die Nazis die Kommunisten
holten, habe ich geschwiegen,
ich war ja kein Kommunist.
Als sie die Sozialdemokraten
einsperrten, habe ich geschwiegen,
ich war ja kein Sozialdemokrat.
Als sie die Katholiken holten,
habe ich nicht protestiert,
ich war ja kein Katholik.
Als sie mich holten,
gab es keinen mehr,
der protestieren konnte.
Den Opfern der Gewaltherrschaft
von 1933–1942“
Funktion
Ort jüdischen Lebens
Seit
1988
Funktion
Denkmal
In anderen Sprachen
Das Denkmal befindet sich in sogenannten Waldmohrer Heldenpark auf der Eichelscheiderstraße, dem Kriegerdenkmal gegenüber.
Quellen
regionalgeschichte.net. Waldmohr in der Pfalz: Das Kriegerdenkmal in Waldmohr, URL: https://www.regionalgeschichte.net/pfalz/waldmohr/kulturdenkmaeler/kriegerdenkmal.html (20.03.2021).
Alemannia Judaica: Waldmohr (VG Waldmohr, Kreis Kusel). Jüdische Geschichte, URL: http://www.alemannia-judaica.de/waldmohr_juedgeschichte.htm (20.03.2021).