Gedenktafel für die 107 deportierten Mainzer Sinti
Im Dritten Reich wurden Sinti und Roma systematisch verfolgt und ermordet. Mit dem im Jahr 1933 von den Nationalsozialisten erlassenen Gesetz zur „Verhütung erbkranken Nachwuchses“ setzte schließlich auch die Verfolgung der sogenannten „Zigeuner“ ein. Die „Nürnberger Rassengesetze“ schlossen die Sinti und Roma ebenso wie die Juden aus der „Volksgemeinschaft“ aus. Anschließend wurden sie interniert und in Konzentrationslagern ermordet. Die Gedenktafel für die deportierten Mainzer Sini trägt die Inschrift: „Der Rassenwahn der Nationalsozialisten machte auch vor den in Mainz lebenden Sinti nicht Halt. In der Nacht zum 16. Mai 1940 wurden 107 von ihnen deportiert, darunter 61 Säuglinge, Kinder und Jugendliche sowie 46 Frauen und Männer. Die meisten verschleppte man zusammen mit Sinti aus dem übrigen Rheinhessen und aus der Pfalz in das damals von deutschen Truppen besetzte Polen. Dort mussten die als ‚rassisch minderwertig‘ diffamierten Sinti unmenschliche Zwangsarbeit leisten. Viele der Deportierten starben vor Erschöpfung und Hunger, sie wurden erschossen oder in den Gaskammern des sogenannten Zigeunerlagers Auschwitz-Birkenau ermordet. An den Kindern und Jugendlichen führte man grausame und menschenverachtende medizinische Versuche durch. Nur wenige der Mainzer Sinti überlebten den Terror der NS-Diktatur.“
Seit
1940
Funktion
Ort der Deportation
Seit
2013
Funktion
Gedenktafel
In anderen Sprachen
Quellen
Gedenkorte für Sinti und Roma: Mainz, Altenauergasse. Stele für 107 deportierte Mainzer Sinti, URL: https://gedenkorte.sintiundroma.de/index.php?ortID=166 (2021).