Gedenktafel für die ehemalige Synagoge Bad Kreuznach
Bad Kreuznach hat bereits seit dem 13. Jahrhundert auch jüdische Einwohner:innen. In der Mitte der 1330er Jahre bildete sich erstmals eine jüdische Gemeinde heraus, allerdings fiel diese nur wenige Jahre später – 1348/49 – den Pestpogromen zum Opfer. Schon vor den Pestpogromen existierte in Bad Kreuznach vermutlich eine Synagoge. Mit Quellen lässt sich ihre Existenz allerdings erst für 1482 belegen. Es dauerte beinahe einhundert Jahre, bis die Anzahl jüdischer Einwohner wieder zu steigen begann. Bis zum 19. Jahrhundert wurde die jüdische Gemeinde Bad Kreuznach zur wichtigsten der ganzen Region. 1737 wurde die alte Synagoge abgerissen und an ihre Stelle eine barocke Synagoge gebaut. Diese wiederum wurde im Zuge der Novemberpogrome im Jahr 1938 teilweise zerstört und vermutlich in Brand gesetzt. Während des Krieges wurde sie schließlich durch einen Bombentreffer gänzlich zerstört und ihre Reste nach dem Ende des Krieges abgetragen. 1971 wurde eine Gedenktafel an den Mauerresten der ehemaligen Synagoge in der Fährgasse angebracht. Die Inschrift lautete: „An dieser Stelle stand seit 1737 die Synagoge der Jüdischen Kultgemeinde Bad Kreuznach. Sie wurde in der Nacht vom 8. zum 9. November 1938 durch Brandlegung zerstört. Diese Tafel wurde angebracht zum Gedenken an unsere jüdischen Mitbürger, die in den Jahren des Dritten Reiches vertrieben oder umgebracht wurden.“ Im Jahr 1975 wurden die Mauerreste abgebrochen. Die Gedenktafel wurde später im Jahr 1978 an einem naturgebrochenen roten Sandstein in der Ecke Mühlenstraße/Fährgasse angebracht. 2002 wurde in der Stadt eine neue Synagoge gebaut.
Seit
1482
Funktion
Synagoge
Seit
1978
Funktion
Gedenktafel
In anderen Sprachen
Quellen
Puvogel, Ulrike/ Stankowski, Martin (Hrsg.): Gedenkstätten für die Opfer des National-Sozialismus. Eine Dokumentation. Bonn 1995. S.650-651.
Alemannia Judaica: Bad Kreuznach (Kreisstadt, Rheinland-Pfalz) Jüdische Geschichte / Synagoge, URL: http://www.alemannia-judaica.de/bad_kreuznach_synagoge.htm#Zur%20Geschichte%20der%20Synagogen (21.03.2021).