Denkmal zur Erinnerung an die Synagoge in Meudt
Die erste Erwähnung von Juden und Jüdinnen in Meudt wird auf das Jahr 1694 datiert. Weitere Erwähnungen lassen sich erst im 18. Jahrhundert in Quellen der Kirchenbüchern finden. Aus den vier gegen Ende des 18.Jahrhunderts in Meudt lebenden „Stammfamilien“ lassen sich etwa 800 Nachfahren namentlich bestimmen.
1879 fiel ein seit den 1830er Jahren genutzter Betsaal einem Brand zum Opfer, woraufhin die jüdische Gemeinde 1880/1881 ihre neue Synagoge, einen Backsteinbau, auf einem neu erworbenen Grundstück auf den Ruinen des alten Betsaals errichtete. Während das Mittelportal den Männern vorbehalten war, dienten die beiden Seitenportale in den Ecktürmen als Zugänge zu den Frauenemporen. An Einrichtungen bestanden neben der eine Synagoge auch eine Schule (Religionsschule), ein rituelles Bad und einen Friedhof. Während 1933 noch 45 jüdische Personen in Meudt lebten, wanderten viele aufgrund der Folgen des von den Nationalsozialisten angeordneten wirtschaftlichen Boykotts, der zunehmenden Entrechtung und der Repressalien aus.
Während des Novemberpogroms ist die Synagoge von SS- oder SA-Männern aus Westerburg geschändet und niedergebrannt worden. Das Denkmal besteht aus einem Gedenkstein mit einer Abbildung der Synagoge, der Gesetzestafeln sowie der Menora. Die Inschrift lautet: „Zur Erinnerung an die im Jahre 1880/81 erbaute Synagoge der jüdischen Kultusgemeinde Meudt. Sie wurde am 9.11.1938 von auswärtigen Anhängern der damaligen Machthaber zerstört. Meudt, am 9.11.1988.“ Auf Hebräisch und Deutsch folgt: „Sie steckten in Brand dein Heiligtum, entweihten zu Boden die Wohnung deines Namens. Psalm 74,7. „
Funktion
Synagoge
Seit
1988
Funktion
Denkmal
In anderen Sprachen
Quellen
Onlineprojekt Gefallenendenkmäler: Meudt (Synagoge), Westerwaldkreis, Rheinland-Pfalz, URL: http://www.denkmalprojekt.org/2009/meudt_synagoge_on_rp.htm (19.05.2009).