Gedenkstein für die Synagoge in Freudenburg
Nachdem bereits seit Ende des 17. Jhs. ein Betraum in Freudenburg existiert hatte, wurde 1784/85 eine Synagoge in der Hintergasse erbaut. In der zweiten Hälfte des 19. Jhs. musste das Gebäude mehrfach instandgesetzt werden, was der kleinen jüdischen Gemeinde finanziell stark zulasten ging. Dank der Unterstützung durch die Königliche Regierung konnte das Gebäude spätestens 1879 renoviert werden. Im Laufe dieser Renovierungen wurden Bänke für die Männer bereitgestellt sowie eine Frauenempore errichtet. Nach dem Ersten Weltkrieg traten wiederholt bauliche Schäden auf, die 1925 sogar zur Beschädigung des Toraschreins und der Torarollen führten. Im 150. Jahr des Bestehens der Gemeinde in Freudenburg, 1935, waren wieder Reparaturen am Gebäude nötig geworden. Zu einer solchen Instandsetzung kam es infolge der Novemberpogrom 1938 nicht mehr. Die Synagoge wurde durch Westwall-Mitarbeiter und örtliche Nationalsozialisten geschändet und im Inneren in Brand gesetzt.
Das durch den Brand unnutzbar gewordene Gebäude wurde 1944/45 durch Bombenangriffe weiter beschädigt. Nachdem das Gebäude in einem Restitutionsverfahren 1956 an die politische Gemeinde Freudenburg gegangen war, wurde die Synagoge aufgrund von Einsturzgefahr im Jahr 1962 abgerissen. Am Synagogenstandort befindet sich seit dem 2. Juli 1995 ein Gedenkstein mit einer Gedenktafel.Der Text der Tafel lautet: „Zur Erinnerung an unsere Mitbürger jüdischen Glaubens, an ihre Synagoge auf diesem Platz. Im Gedenken an ihr durch Unrecht und Gewalt in den Jahren 1933 bis 1945 erlittenes Schicksal. ‚Das Geheimnis der Versöhnung heißt Erinnerung.‘ Die Bürger der Ortsgemeinde Freudenburg 1995“.
Seit
1938
Funktion
Synagoge
Seit
1995
Funktion
Denkmal
In anderen Sprachen
Quellen
Günter Heidt, Dirk S. Lennartz; Fast vergessene Zeugen, Juden in Freudenburg und im Saar-Mosel-Raum 1371-1943, Selbstverlag 2000