Gedenkstein für die Synagogengemeinde Saarwellingen
In Saarwellingen existierte eine jüdische Gemeinde vom 17. Jahrhundert bis zum Jahr 1940. Die jüdischen Bürger*innen bereicherten das Dorfleben durch ihre rege ehrenamtliche Partizipation in Vereinen.
Bereits 1938 sind die ersten jüdischen Bürger*innen bedroht und misshandelt worden. Die im Jahr 1940 noch verbliebenen jüdischen Dorfeinwohner*innen wurden in einem sog. Judenhaus interniert und im Oktober desselben Jahres nach Gurs deportiert. Nach dem „Gesetz über Mietverhältnisse mit Juden“ von 1939 mussten die jüdischen Mieter nach Aufforderung eines „arischen“ Vermieters die angemietete Wohnung verlassen und von jüdischen Hausbesitzern aufgenommen werden. Auf diese Weise wurde der jüdische Teil der Bevölkerung in Deutschland in sogenannten Judenhäusern „konzentriert“ und aus dem Gemeindeleben ausgeschlossen, um sie leichter kontrollieren und später auch deportieren zu können. Diese Häuser wurden am Eingang mit einem schwarzen Davidstern auf weißem Grund markiert. Der Gedenkstein wurde am 26. März 1950 auf dem jüdischen Friedhof Saarwellingen aufgestellt. Die Inschrift lautet: „Der einstigen Synagogengemeinde Saarwellingen, ihrem Gotteshause, ihren Mitgliedern, die roher Gewalt erlagen, den in dieser Erde zur letzten Ruhe gebetteten jüdischen Menschen in Pietät und tiefer Verehrung gewidmet.“
Funktion
Ort jüdischen Lebens
Seit
1950
Funktion
Jüdischer Friedhof
In anderen Sprachen
Quellen
Alemannia Judaica (2020): Jüdische Geschichte/ Synagogen vom Mittelalter bis zur Gegenwart. URL: http://www.alemannia-judaica.de/saarwellingen_friedhof.htm (17.03.2021)