Gedenktafel und Gedenkraum für die ehemalige Synagoge in Saarlouis
Die jüdische Gemeinde in Saarlouis existierte seit dem 18. Jahrhundert. Anfänglich hatte die jüdische Gemeinde lediglich einen Betsaal, der vermutlich schon bis 1770 errichtet worden war. In den 1820er Jahren kam die Idee auf, eine Synagoge zu errichten. Die Realisierung dieses Projekts scheiterte zunächst aber aufgrund der Spannungen zwischen den liberalen und orthodoxen Juden, bis die Synagoge im Jahr 1828 endlich eingeweiht wurde. Beim Novemberpogrom ist die Inneneinrichtung der Synagoge von SA-Leuten und Anwohnern der Stadt demoliert worden. Von 1938 bis 1968 wurde die Synagoge als Lagerraum und Schreinerei zweckentfremdet. Seit dem Jahr 1968, bis zum Abbruch 1983, diente die ehemalige Synagoge als Gottesdienstraum einer freikirchlichen Gemeinde. Im Jahr 1983 wurde die Synagoge abgebrochen, aber 1986-1987 wurde ein Neubau in freier Anlehnung an die ursprüngliche Architektur initiiert. Im Innenraum wurde wiederum ein Gedenkraum eingerichtet. Zusätzlich wurde eine Gedenktafel angebracht. Der Text lautet: „Ehemalige Synagoge. Dieses Gebäude war von 1828 bis 1938 das Gotteshaus der Synagogengemeinde Saarlouis. Bei ihrer Vernichtungsaktion gegen jüdische Glaubensstätten und jüdischen Besitz in der Nacht vom 9. zum 10.11.1938 schändeten Nationalsozialisten auch dieses Haus. Der Vernichtung der Synagoge folgte die Vernichtung der Menschen, die darin beteten. Sich erinnern bringt Erlösung, Verdrängen hält die Erlösung auf.“
Seit
1828
Funktion
Ort jüdischen Lebens
Funktion
Gedenktafel
In anderen Sprachen
Quellen
Alemannia Judaica (2020): Jüdische Geschichte/ Synagogen vom Mittelalter bis zur Gegenwart. URL: http://www.alemannia-judaica.de/saarlouis_synagoge.htm (17.03.2021)