Gedenksteine auf dem Waldfriedhof in Riegelsberg
Auf dem Waldfriedhof der Gemeinde befinden sich zwei Sammelgräber, in denen die Zwangsarbeiter des Lagers Neuhaus ruhen. Zwangsarbeit wurde von den Nationalsozialisten eingeführt, da ohne die ausländischen Zwangsarbeiter hätte die deutsche Rüstungsindustrie ab 1942 nicht aufrechterhalten werden können. Mit Kriegsbeginn sind viele Arbeiter zum Wehrdienst an der Front eingezogen worden, sodass diese durch Frauen ersetzt wurden. Des Weiteren sollte der Einsatz von „Ost- und Westarbeitern“ sowie von Kriegsgefangenen die fehlenden Arbeitskräfte ersetzen und die deutsche Wirtschaft aufrechterhalten. Die Zwangsarbeiter wurden aus ihren Heimatländern nach Deutschland verschleppt, um unter unmenschlichen Bedingungen Arbeiten zu verrichten. Viele haben dabei ihr Leben verloren. Die NS-Funktionäre wandten das Konzept der „Vernichtung durch Arbeit“ in den Konzentrationslagern an, indem die Häftlinge durch übermäßiges Arbeiten und unzureichende Versorgung absichtlich zu Tode gebracht wurden. Die beiden Gräberstätten wurden mit je einem Gedenkstein markiert. Es ist allerdings nicht klar, wie viele verstorbene Zwangsarbeiter tatsächlich an diesem Ort begraben wurden. Die amtlichen Akten vermerken 25 Tote im Oktober 1944. In den folgenden Monaten wurden auch eine 78-jährige Ukrainerin und ein nur wenige Monate alter Säugling registriert. Darüber hinaus sind 44 Ostarbeiter begraben worden, wobei die beiden Grabstätten 26 und 33 Leichen enthalten. Die widersprüchlichen Informationen sind bis heute ungeklärt.
Funktion
Zwangsarbeiterlager
Funktion
Denkmal · Gräber
In anderen Sprachen
Quellen
Erinnert euch: Gedenksteine auf dem Waldfriedhof in Riegelsberg, URL: http://www.erinnert-euch.de/index.php?id=1741 (20.02.2021).