Barackenreste ehemaligen RAD-, Wehrmachts- und Zwangsarbeiterlager in Schmelz

Ursprünglich wurde das Lager 1937–1938 für den Reichsarbeitsdienst (RAD) gebaut. Es fungierte als Unterkunft für die Arbeiter des RAD, die Bau- und Schanzarbeiten am Westwall verrichteten. Während des Zweiten Weltkriegs wurde im Zuge des Überfalls der deutschen Wehrmacht auf Frankreich (ab 1940) im Lager ein Wehrmachtsbataillon untergebracht. Ab August 1940 befand sich im Lager auch ein Außenkommando des KZ Hinzert, dessen Häftlinge im Bettinger Steinbruch arbeiteten. Ab Ende 1944 wurden in den Baracken ca. 400 bis 500 Zwangsarbeiter untergebracht. Diese Zwangsarbeiter wurden zu Arbeiten in Hüttersdorf herangezogen. Die Lebensbedingungen und die Versorgung waren unmenschlich, sodass viele Leute starben. Am 11. Januar 1945 starben durch einen Bombenangriff der Amerikaner, die aufgrund einer Fehlinformation dachten, es handele sich weiterhin um ein Lager der Wehrmacht, 222 sowjetische Kriegsgefangene. Die Leichen sind zunächst in einem Massengrab bestattet, später aber auf die Gräberstätte in Perl-Besch umgebettet worden. Die erste Informationstafel wurde auf Initiative des Gymnasiallehrers Heiner Bonnaire und seiner Schüler des Stadtgarten-Gymnasiums Saarlouis im Jahre 1998 aufgestellt. Im Jahr 2005 stellte zudem die Gemeinde Schmelz einen Gedenkstein auf, der an das Zwangsarbeiterlager erinnert.

Funktion

Zwangsarbeiterlager

Seit

2005

Funktion

Historisches Gelände

In anderen Sprachen

Erinnerungsort

Körpricher Str. 40

66839 Schmelz

6.847493, 49.406175

Das Lager befand sich an der Landstraße zwischen Hüttersdorf und Körprich, in der Höhe des Gasthauses „Hubertushof“.

    Quellen

    • Puvogel, Ulrike/Stankowski, Martin (Hrsg.): Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Bd.1, Bonn 1995, S. 713.

    • Gegen das Vergessen: Orte des NS-Terrors und Widerstandes im Landkreis Saarlouis, S. 18, URL: https://a3wsaar.de/fileadmin/user_upload/dateien-2013/Gegen_das_Vergessen_SLS_Orte_des_NS_Widerstandes_und_Terrors_im_Landkreis_Saarlouis.pdf (20.03.2021).

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