Kultur- und Begegnungsstätte in der ehemaligen Synagoge Ahrweiler
Die jüdische Gemeinde Ahrweiler besteht bereits seit dem Mittelalter; genauer gesagt seit dem 13. Jahrhundert. Da die Gemeinde jedoch bis in das 19. Jahrhundert hinein vergleichsweise klein blieb, wurde die Synagoge in Ahrweiler erst im Jahr 1894 errichtet. Als Architekt fungierte Jakob Nicolaus Gronert aus Remagen. Während des Novemberpogroms am 10. November 1938 schändeten SS-Männer die Synagoge, indem sie die Inneneinrichtung zerstörten und teilweise anzündeten. Die herbeieilende Feuerwehr sorgte sich dabei nur um den Schutz der Nachbarhäuser. 1939 wurde die Synagoge an einen Privatier verkauft, der das Gebäude jedoch leerstehen ließ. Nach dem Krieg wurde die Synagoge von den Alliierten enteignet und die Restauration des Gebäudes verfügt (während des Krieges wurde sie u.a. von einer Fliegerbombe getroffen). 1955 ging das Gebäude in den Besitz einer Raiffeisengenossenschaft über und wurde als Warenhaus gebraucht. In den 1970er Jahren forderte eine Jugendgruppe, die zuvor an einem Schüleraustausch mit Israel teilgenommen hatte, die erneute Restauration des Gebäudes. Damit wurde eine Diskussion ausgelöst, die 1977/78 zu Beschlüssen im Stadtrat führten, die Synagoge zu erhalten. Am 9. November 1978 wurde der Bürgerverein Synagoge e.V. gegründet. Nach langen Verhandlungen wurde der Verein 1981 Eigentümer des Synagogengebäudes und führte in den folgenden Jahren die Restaurierung durch. Am 27. Mai 1990 konnte mit einem Festakt der Abschluss der Renovierungsarbeiten begangen werden. In dem für kulturelle Veranstaltungen (Konzerte, Vorträge, Kunstausstellungen, Lesungen usw.) genutzten Gebäude befindet sich auch eine Dauerausstellung zur Geschichte der Synagoge und der jüdischen Gemeinde Ahrweiler.
Seit
1894
Funktion
Synagoge
Seit
1990
Funktion
Bildungsstätte
Realisierte Projekte
Bibliothek als „Lern- und Begegnungsstätte“
Klaus Liewald
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Quellen
KuLaDig: Synagoge Ahrweiler. Heute Gedenk- und Begegnungstätte, URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-57442-20121122-2 (21.03.2021)