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Gedenkstätte Hadamar

Im Jahr 1883 nahm in Hadamar eine Korrigendenanstalt – eine Art Besserungsanstalt zur sittlichen Erziehung von Jugendlichen – den Betrieb auf, die man 1906 schließlich zu einer Landesheilanstalt umfunktionierte. Im Zuge der Aktion T4 wurden im Gebäude Umbauten vorgenommen, sodass sie als Tötungsanstalt genutzt werden konnte. Aus sog. „Zwischenanstalten“ (Andernach, Eichberg, Galkhausen, Herborn, Idstein, Scheuern, Weilmünster, Weinsberg und Wiesloch) wurden Patient*innen nach Hadamar gebracht und dort ermordet. Ihren Verwandten wurden bezüglich ihres Ablebens Unwahrheiten erzählt. Zu diesem Zweck fälschte man auch Totenscheine. Vom 13. Januar bis zum 24. August 1941 wurden über 10.000 Opfer in der Hadamarer Gaskammer getötet. Im Jahr 1953 wurde in der Eingangshalle des Psychiatrischen Krankenhauses Hadamar ein Wandrelief angebracht. 1964 wurde der Friedhof, auf dem die Toten der Jahre 1942 bis 1945 liegen, umgestaltet und durch den Kirchenpräsidenten der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Pfarrer Martin Niemöller, der Öffentlichkeit übergeben. Ein Mahnmal und symbolische Grabsteine erinnern an die Opfer. 1983 erarbeiteten Studenten der Fachhochschule Frankfurt eine erste Ausstellung zu den Krankenmorden, die in den Kellerräumen der einstigen Tötungsanstalt gezeigt wurde. Diese ehrenamtliche Initiative gilt als Gründungsimpuls für die Gedenkstätte Hadamar, die bis heute von der offiziellen Geschichtsschreibung des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen nur zögerlich anerkannt wird. 1991 wurde der Öffentlichkeit durch den Landeswohlfahrtsverband Hessen eine neu konzipierte Dauerausstellung präsentiert, die seitdem im Erdgeschoss des Gebäudes untergebracht ist. Betrieb und Pflege der Gedenkstätte obliegen dem Landeswohlfahrtsverband.

Seit

1941

Funktion

Tötungsanstalt

Seit

1991

Funktion

Bildungsstätte · Gedenkstätte · Gedenktafel

Jan Erik Schulte
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Erinnerungsort

Mönchberg 8

65589 Hadamar

8.040831, 50.450787

    Quellen

    • Gedenkstätte Hadamar: Die Tötungsanstalt Hadamar, URL: http://www.gedenkstaette-hadamar.de/webcom/show_article.php/_c-1167/_nr-1/i.html (22.03.2021).

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