Gedenkstein für die ehemalige Synagoge und Schule in Saarwellingen
Die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Saarwellingen reicht bis in das 17. Jahrhundert zurück. Erstmalig werden Juden als Bewohner der Stadt im Jahr 1671 erwähnt. Es ist bekannt, dass schon 1770 ein Betsaal existierte. Der Bau der neuen Synagoge wurde 1828 verkündet, aber erst im Jahr 1854 konnte die Synagoge eingeweiht werden. Beim Novemberpogrom wurde die Synagoge, die als Mittelpunkt des jüdischen Lebens diente, von Nationalsozialisten angegriffen. Die Inneneinrichtung sowie die Fenster wurden dabei zerstört. Das Synagogengebäude und die anliegende Schule gelangten danach in den Besitz der politischen Gemeinde. Ab 1941/42 diente die ehemalige Synagoge als Versammlungsort für die Hitler-Jugend und die NS-Frauenschaft. 1944/45 wurde das Gebäude nachträglich fast gänzlich zerstört. Auf der erhaltenen Mauer wurde 1951/54 ein Wohnhaus gebaut. Neben der ehemaligen jüdischen Schule wurde ein Gedenkstein für die Synagoge und die aus Saarwellingen stammenden, ermordeten Juden aufgestellt. Der Gedenkstein trägt die Inschrift: “Zur Mahnung und Erinnerung. In dieser Straße standen das Gotteshaus und die Schule der Synagogengemeinde Saarwellingen. Am 9. November 1938 wurde die Synagoge zerstört. Die jüdischen Bürger mussten Saarwellingen verlassen. In den Konzentrationslagern kamen 51 Saarwellinger Bürger jüdischen Glaubens ums Leben“.
Seit
1864
Funktion
Ort jüdischen Lebens
Funktion
Gedenkstein
In anderen Sprachen
Quellen
Alemannia Judaica (2020): Jüdische Geschichte/ Synagogen vom Mittelalter bis zur Gegenwart. URL: http://www.alemannia-judaica.de/saarwellingen_synagoge.htm (17.03.2021)