Mahnmal für das Schicksal der ermordeten Juden aus Meudt
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurden Juden sukzessive entrechtet, gegängelt, verfolgt und schließlich ermordet. In Meudt, wo eine jüdische Gemeinde seit dem 18. Jahrhundert bestanden hatte, lebten im Jahr 1933 noch 45 Personen jüdischen Glaubens.
Aufgrund der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Repression, wanderten manche Familien aus, im Zuge des Novemberpogroms kamen 8 jüdische Männer ins KZ-Buchenwald. 1942 wurden die übrigen 23 in Meudt ansässigen Juden in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert, womit die jüdische Gemeinde in Meudt seit diesem Jahr nicht mehr existierte.
Zur Erinnerung an die ermordeten Juden aus Meudt wurde auf dem Gelände des ehemaligen jüdischen Friedhofs ein Mahnmal errichtet. Dieses ist auf die Initiative von Ludwig Falkenstein, einem ehemaligen jüdischen Bürger der Gemeinde, hin errichtet worden.
Auf der zentralen Tafel wurde die folgende Inschrift angebracht: „Zum bleibenden Gedenken an die in den Jahren 1942–1945 in Vernichtungslagern umgekommenen jüdischen Bürger unserer Gemeinde Meudt.“ Rechts und links davon befinden sich die Namen der 25 ermordeten jüdischen Bürgerinnen und Bürger.
Zwei kleinere Seitentafeln tragen die hebräische und deutsche Inschrift: „Den Lebenden zur Mahnung Den Toten zur Ehre Den kommenden Geschlechtern zur dringenden Lehre.“
Nach den Angaben des jüdischen Gedenkbuches Yad Vashem sind 46 namentlich bekannte Juden aus Meudt dem Nationalsozialismus zum Opfer gefallen. Die Tafel zeigt nur 25 Namen, da nicht alle in Meudt geborenen oder längere Zeit dort ansässigen Personen bei der Konzeption des Gedenkortes berücksichtigt wurden.
Funktion
Jüdischer Friedhof
Funktion
Denkmal
In anderen Sprachen
Quellen
Puvogel, Ulrike /Stankowski, Martin (Hrsg.): Gedenkstätten für die Opfer des National-Sozialismus. Eine Dokumentation. Bonn 1995. S. 677.